Jungbläserfreizeit 2006

Es war am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr, als aus dem Saal des Gemeinschaftshauses in Süderbrarup Glockengeläut ertönte und der Gottesdienst zum Thema „Vergiss es nie…“ eingeleitet wurde. Nein, das Gemeinschaftshaus in Süderbrarup hat keine Glocken bekommen, sondern die Bläser der Jungbläserfreizeit erzeugten diese Klänge und luden zum Gottesdienst ein. Sie präsentierten neben der Liedbegleitung einige Vortragsstücke in verschiedenen Rhythmen, die so stimmungsvoll geblasen wurden, dass der Chor, unter der Leitung von Erich Liebmann, ohne eine Zugabe nicht entlassen wurde.

„Vergiss es nie…“, war auch das Freizeitthema unter dem sich in diesem Jahr 24 Jungbläser aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sowie 11 Mitarbeiter vom 14. – 20. August 2006 in Lindau-Mühlenholz zur Jungbläserfreizeit trafen. „Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ (Ps. 103, 2), ist eine Aufforderung zum Loben, zum Danken, zum Erinnern, zum Bewahren. Ist aber auch eine Grundlage und eine Orientierung der Jungbläserarbeit, die seit vielen Jahren in Lindau-Mühlenholz stattfindet.

Doch nun von Anfang an: In diesem Jahr präsentierte sich der Freizeitort Lindau-Mühlenholz mit grauem, regnerischem Wetter. Unter diesen Bedingungen wurden die Zelte am Tag vor Freizeitbeginn aufgebaut und man lebte in der Hoffnung, dass das Wetter nur noch besser werden kann. Doch auch als die Teilnehmer angereist kamen, regnete es und so auch am nächsten Tag. Dieses feuchte Wetter schlug sich aber erstaunlicherweise nicht auf die Stimmung nieder. Wo ein Dach zu finden war, sah man die Freizeitleute miteinander kommunizieren. Die beste Alternative war das miteinander Blasen und hiervon wurde reichlich Gebrauch gemacht.

Neben dem traditionellen Bowling in Damp, wurden die Lindauer Noore mit Paddelbooten erkundet. Hier waren die dreier bzw. vierer Besatzungen schon gefordert und mussten ihre Muskelkraft zur Fortbewegung einsetzen. Einige beendeten diese Aktion mit einem freiwilligen Baden. Übrigens war es an diesem Tage trocken und die Sonne bescherte schöne warme Temperaturen. Doch leider fiel am folgenden Tage das geplante Geländespiel „ins Wasser“. Es regnete so heftig, dass das Mädchenzelt der Nässe nicht mehr standhielt und zur Tropfsteinhöhle wurde. Ein Umzug ins Gemeindehaus war die Folge. Dieses Ereignis war aber eher spannend als nervig und trug zur Erheiterung der Betroffenen bei.

Für Samstagnachmittag war ein Open-Air-Konzert auf dem Campingplatz in Lindaunis geplant, da das traditionelle Blasen an der Eiche im Dorf Lindau in den letzten Jahren immer weniger Beachtung fand. Etwas Neues wurde gewagt und hatte Erfolg. Dieser Tag bescherte Trockenheit und strahlenden Sonnenschein. Entsprechende Fröhlichkeit und Erwartung war auf dem Campingplatz zu spüren. Toll, dass auch etliche Geschwister aus der Gemeinde an dieser Veranstaltung teilnahmen. Die Bühne war das Schleiufer, durch das Bühnenbild zogen Segelboote, vom leichten Wind angetrieben, der auch die Töne der Blechinstrumente über das Wasser und dem Campingplatz trug. Am Ende wurde Eis verschenkt und symbolisierte die Begeisterung.

Der Sonntag ist da. Der musikalische Höhepunkt im Gottesdienst und ein Abschiednehmen nach dem Mittagessen. Aufgrund der Abschiedszenen war es eine tolle Freizeit, die man in ihrer Einzigartigkeit nicht wiederholen kann. Doch im nächsten Jahr wird es wieder eine Jungbläserfreizeit mit ganz individuellen Höhepunkten geben.

Übrigens wurden alle Zelte bei trockenem Wetter abgebaut.

Peter Andersen

Campingplatz Konzert

Paddelboot