 

|
Die hochsommerlichen Temperaturen in Schleswig-Holstein waren verschwunden und dicke Regenwolken mit herbstlicher „Wärme“ zogen über das Land, als die Mitarbeiter der Jungbläserfreizeit für die Teilnehmer die Zelte auf der Rasenfläche des Gemeinschaftshauses in Lindau-Mühlenholz an der Schlei aufbauten.
Vom 18. – 24. August 2014 war die Freizeit für junge Blechbläser geplant und wurde auch durchgeführt, daran konnten die Wetterkapriolen auch nichts ändern, denn schon reisten die Mädchen und Jungen im Alter von 10 – 17 Jahren an, nach dem Motto: es ist Jungbläserfreizeit, was schert uns das Wetter!
Aufgrund der erlebten Sommerlage wäre eigentlich die Freizeitbeschäftigung ein Selbstgänger mit Baden, Schwimmen und Bootfahren gewesen, doch diesbezüglich wurde die Schlei als Austragungsort nicht besucht, während der traditionelle Abendsparziergang entlang der Schlei, durch den Wald und durchs Dorf stattfand.
Der eigentliche Grund der Freizeit konnte dementsprechend ausgiebig gelebt werden. Landesposaunenwart Ralf Pohlmann nutzte dieses auch aus und so saßen die Teilnehmer sicherlich öfters als geplant im Halbrund vor ihrem Dirigenten und machten neue Erfahrungen mit ihren Blechblasinstrumenten: das korrekte Sitzen, die richtige Atmung, Haltung des Instrumentes, Blickkontakt zum Dirigenten und die richtigen Töne finden.
Die musikalischen Mitarbeiter hatten hier ein weites Feld, die unterschiedlichen bläserischen Leistungsstärken zu formieren und die Bläserinnen und Bläser zum Ende zu einem Posaunenchor zu integrieren. Denn am Samstag stand ein Open-Air-Festival auf dem Campingplatz am Ufer der Schlei und am Sonntag ein musikalischer Gottesdienst im Gemeinschaftshaus an.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich das Klangbild und die Abstimmung im Chor über die Tage verbessert und vortragsreif wird.
So strahlte auch die Sonne am Samstagnachmittag gerade zur richtigen Zeit, als die Bläserinnen und Bläser den Campingleuten und Besuchern ihre Musikstücke vortrugen und mit Applaus und Eis belohnt wurden.
Ob die Jungbläser sich bei dem Erfolg wie Siegertypen fühlten, kann nicht gesagt werden, jedoch war das Freizeitthema „Siegertypen“ und wurde in den abendlichen Andachten biblisch betrachtet.
Hier kamen Menschen wie Jakob, Josef, Noah oder David zu Wort. Es wurde über die Abende klar, dass sie Menschen mit Fehlern und Sünden, also keine Siegertypen aus sich heraus sind, aber zu solchen wurden, weil sie sich unter Gottes Willen gestellt hatten. Wir brauchen Vorbilder, Persönlichkeiten aus der Bibel, um unseren Glauben in unseren verschiedensten Lebenssituationen zu leben und zu gestalten. Diese Gestaltung gipfelt in der Persönlichkeit Jesus Christus, der als Mensch und Gottes Sohn auf dieser Erde lebte und den ewigen Sieg errungen hatte.
Die Motivation, als Siegertyp in der Freizeit zu glänzen war bei den Teilnehmern nicht vorhanden. Hier herrschten eher ein Teamgeist und ein Miteinander zwischen lebhaften und ruhigen Charakteren. Dies spiegelte sich auch beim Bowlen wieder, wo fünf Bahnen besetzt wurden, auf die eingefahrenen Punkte schon geachtet, aber nicht übermäßig bewertet wurden. Es war die Alternative zum Wassersport, wobei trotz der Regenlage auf das Fußballspielen nicht verzichtet wurde. Genauso war in der freien Zeit die Tischtennisplatte oder Gesellschaftsspiele ein Magnet, denn das Internetleben war mangels Netzfindung in den Hintergrund geraten, jedoch der Gebrauch der Smartphone immer gegenwärtig.
Die Tage begangen um 08.30 Uhr mit dem Frühstück und endeten über Mittag, Kaffee und Kuchen, Abendbrot und spätabendlichen Snack gegen 23.00 Uhr mit Bettruhe. Diese Ruhe wurde nicht ganz eingehalten, aber nächtliche Überraschungen gab es eigentlich nicht, außer dass es nachts kalt wurde. Wahrscheinlich war es im Schlafsack und zusätzlicher Decke warm und gemütlich.
Die Zelte haben die Feuchtigkeit ausgehalten, so dass auch frische, trockene Kleidung für den Abschlussgottesdient vorhanden war.
Am Sonntagmorgen, 10.00 Uhr, saßen alle im Gottesdienstraum im Halbrund vor dem Dirigenten, den Eltern und Besuchern gegenüber. Als Ralf Pohlmann dirigierte, füllte sich der Raum mit Bläsermusik. Vortragsstücke und Liedbegleitung wurden von dem jungen Posaunenchor dargeboten und vielen Bläsern hier die Erkenntnis geschenkt, dass dieser musikalische Beitrag ihre Gabe ist und sie diesen Dienst zur Gottes Ehre, zu seinem Lob und zur Verkündigung des Sieges unseres Heilandes Jesus Christus einsetzen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Eltern und einigen Gottesdienstbesuchern, wurden die „sieben Sachen“ gepackt, die Zelte abgebaut, das Haus aufgeräumt und sich verabschiedet.
Das war’s – Nein, es bleibt vieles in Erinnerung, neue Impulse werden mitgenommen und vielleicht zu Hause umgesetzt. Freundschaften wurden neu entdeckt oder vertieft.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass viele Bläser und Bläserinnen wiederkommen werden, im nächsten Jahr zur Jungbläserfreizeit in Lindau-Mühlenholz – dann mit Baden in der Schlei?
Peter Andersen, Lindau-Mühlenholz
|